Abgeschickt von Jörn am 03 Oktober, 2001 um 14:33:20
Antwort auf: zu viele Ausländer im dt. Basketball ?? von Martin am 01 Oktober, 2001 um 15:33:33:
Hallo Martin,
mit Rassismus hat deine Frage gar nichts zu tun. Ich sehe das Problem aber nicht so sehr darin, dass so viele Ausländer in der BBL spielen, sondern vielmehr in der Qualität der deutschen Spieler. Vergleicht man z.B. die Qualität der ca. 35% (geschätzt) einheimischer Spieler in griechischen, spanischen und italienischen Ligen (in Yugoslawien und Russland sind es wahrscheinlich mehr einheimische Spieler) mit der Qualität der deutschen Spieler in der Bundesliga, dann muss man feststellen, dass das Niveau der deutschen Spieler niedriger ist. Dort denke ich, ist das eigentliche Problem zu suchen.
Bis zum Alter von 16/17 können deutsche Junioren-Nationalmannschaften mit anderen Spitzen-Nationen mithalten (vgl. Ergebnisse auf dem Albert-Schweizer-Turnier; dies zeigt, dass es deutsche Talente gibt!!!), doch später spielen die deutschen Talente im Vergleich zu den jugoslawischen, griechischen, russischen und spanischen Talenten auf gutem nationalem und internationalem Parkett keine Rolle mehr.
Dies hat aus meiner Sicht mehrere Gründe:
Einerseits gibt es in Deutschland zu wenig Trainer wie Svetislav Pesic, die in der Lage sind einheimische Talente aufzubauen und zu guten Nationalspielern auszubilden (z.B. Lütcke, Rödl,..).
Des weiteren müssten unsere Verbände die Ausbildung der Trainer optimieren. Deutschland müsste wie andere Nationen eine eigene Basketballrichtung haben (und nicht immer Amerika als absolutes Vorbild sehen).
Abschließend sei angemerkt, dass unsere Herren-Nationalmannschaft überwiegend aus Spielern besteht, die ausländische Eltern haben. Wo sind denn die deutschen Nachwuchsspieler? Gibt es dort vielleicht das Problem, dass sich deutsche Jugendliche oft nicht derart quälen wollen wie türkische, griechische oder yugoslawische Jugendliche?
Viele Grüße
Jörn