Abgeschickt von OLiver am 10 April, 2000 um 14:37:00:
Antwort auf: Re: Wer/was ist ein Talent? von Daniel Urban am 17 September, 1999 um 14:38:19:
: Hi Carsten.
: : 1. Wo sollen denn die hin, die nicht mehr mitmachen dürfen?
: Das Problem hast Du doch immer. Wie willst Du bei den knappen Kapazitaeten 35 bis 40 Kinder pro Jahrgang halten, wirgendwann musst Du aussortieren. Teilweise sortiert es sich selber aus und teilweise muss man nachhelfen. Alternativ kann man natuerlich von Anfang an weniger Kinder aufnehmen, aber davon haben die Kinder auch nicht mehr ud Du als Verein sowieso nicht, weil Du meist eben nicht von Anfang an weisst, wer mal was wird und wer nicht.
: : 2. Jeder kann im Verein seine Aufgaben übernehmen! Ich brauche nicht nur Basketballspieler sondern auch Trainer und Schiedsrichter und und und
: Zum Trend, wer nichts kann wird Schiedsrichter will ich mcih lieber nicht aeussern. :-)
: : 3. Wo sind denn die Gewinner der Bundesjugendlager und DM der Bereiche B- und C-Jugend der letzten Jahre? Oder wer spielt den zum Beispiel beim TuS Lichterfelde, der Jugendkaderschmiede in der A-Jugend dieses Jahr? Fast alles keine Spieler, die bereits in der D- oder C-Jugend spielten!?!
: Das hat aber nichts mit Sichtung zu tun, das hat mit falschem Training zu tun. Ich glaube dazu gibt es ein ganz gutes Buch, outburnning im Jugendbereich AFAIK
: : Diejenigen, die als Talente gesichtet werden im Bereich D- und C-Jugend werden meines erachtens zu sehr gefördert und somit meistens körperlich frühzeitig geschädigt. Angefangen von Bänderrissen bis hin zu frühzeitigen Knieschmerzen. Das liegt daran, dass die Fördermaßnahmen natürlich für alle Talente zentral sind. In Berlin führt das zu 2x Auswahltraining, 2x Vereinstraining und 2 Spielen am Wochenende. Macht sechs (!) Tage Basketball im Alter von 12!?! Ist das sinnvoll? Noch besser wird es natürlich noch für die, die an einer kooperierenden Schule sind. Hier gibt es nochmals drei Trainingseinheiten am vormittag. Tolle Sache, oder? Wo bleibt die Kindheit?
: Auch wenn es hart klingt, aber das ist Hochleistungssport. Jeder hat die freie Entscheidung, Eltern sollten sich dessen auch bewusst sein. Wenn man Hochleistungssport treibt schaedigt man seinen Koerper, das ist heute gar nicht mehr zu vermeiden. Beim Basketball ist das ja noch sehr harmlos, andere Sportarten sind da schon viel weiter. Ich hatte gerade erst eine UNterhaltung mit einer Mutter, die sich um ihre Tochter sorgen macht. Ich konnte ihr nur sagen, entweder Hochleistungssport mit den dazugehoerigen Verdienstmoeglichkeiten oder GEsundheit, Freud und Spass. Wie gesagt, dass hoert sich hart an, aber so ist es. Wir koennen den Hochleistungssport kaum verbieten, schon gar nicht bei den "globalen Maerkten". Will man der beste sein, so muss man sich an der SPitze messen und wie will man verhindern, dass in einem fremden Land Kinder nicht schon mit 5 Jharen 6 mal die Woche trainieren. Kann man nicht, man kann fuer sich persoenlich nur entscheiden, will man das oder will man das nicht. Beides hat Konsequenzen, mit denen man sich dann abfinden muss.
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: : Meistens ist die Folge, dass diese besonders geförderten Spieler mit 16/17 Jahren satt sind und aufhören. Das kann nicht der Sinn des ganzen Aufwandes sein!
: Das sind zwei Paar Schuhe, ich gebe Dir recht, wenn das von Dir genannte Ergebnis nicht wuenschenswert ist, aber das liegt in erster Linie an der Art des Trainings. Wenn ich mich recht erinnnere, trainierst Du mit Diener MAnnschaft auch bis zu vier Mal in der Woche und Auswahspieler hast Du auch. Wenn Du das gut machst, wenn Du Belastung und erholung gut koordinierst, wenn Du Spass und Ergeiz gleichermassen foerderst, dann werden sie wahrscheinlich bleiben.
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: Gruss,
: Daniel