Re: Hilfe ! Eltern !


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Abgeschickt von jürgen am 14 Dezember, 2000 um 11:26:55

Antwort auf: Hilfe ! Eltern ! von Dennsi am 14 Dezember, 2000 um 00:56:08:


Moin,

: sicherlich kennt ihr das Problem Jugendspieler-innen
: und ihre Eltern. Kaum mal schlecht in der Schule,
: schon wird der Sport verboten oder gekürtzt.
: Wie reagiert ihr da, gibt es irgendwelche Argumente,
: die man den Eltern vorlegen kann.

ich will mal ein bisschen aushohlen. Fangen wir in meiner Jugend an :)
Als mir das damals in der 9. Klasse so ging, fingen meine Eltern
auch an mir Nahe zu legen, die ein oder andere Sache
von meinen vier (?) Aktivitäten sein zu lassen. Damals machte
die Betreuerin meiner Theatergruppe meinen Eltern klar,
dass ich wenigstens ein Erfolgerlebnis bräuchte. ich glaube,
ich habe damals dann das recht zeitaufwenige Winter-
training im Rudern gestrichen (okay, das war kein BBall:).
Meine Eltern erzählen immer noch gerne von dieser
Situation (und das ist jetzt auch bald 20 Jahre her :-)

Wenn ich mich recht erinnere haben sie dieses Verfahren
(In schwierigen Situationen Erfolg an anderen Stellen fördern)
dann später noch öfter (sowohl bei mir als auch bei meinem
jüngeren Bruder angewendet).

Das Problem, was ich bei einem solchen Vorschlag sehe ist,
dass es möglicherweise für einen Jugendbetreuer (der oder die
ja häufig kaum viel älter als ihre "Zöglinge" ist)
schwierig ist, so etwas gegenüber Menschen zu äußern, die
etwa gleich alt mit den eigenen Eltern sind. (äh -- problem deutlich
gemacht??) Meine Betreuerin damals war maximal 10 Jahre jünger
als meine Eltern und zudem das, was man im Volksmund
wohl als gestandene Pädagogin bezeichnen würde.

Ein ganz anderes Problem scheint mir aber auch an
dieser Stelle das Verhältnis Coach - Eltern -
Lehrer zu sein. Ich denke, dass uns klar sein muss,
dass die allerwenigsten von uns betreuten Jugendlichen
ihr Geld mit Basketball verdienen werden. Das heißt
dann aber auch, dass alles in allem ihre schulische/
berufliche Ausbildung im Vordergrund stehen muss! Wir
müssen an dieser Stelle probieren mit allen Beteiligten
zusammenzuarbeiten und eine möglichst positive Lösung
für das Team, den Spieler, die Eltern und vielleicht auch
für uns zu finden.

Anfang des Jahres erzählte mir ein älterer Mensch, dass
in seiner Jugend (das waren wohl die frühen 50ziger)
sein Trainer immer darauf geachtet hätte, dass sie
ihre Schulaufgaben u.ä. gemacht hätten, bevor sie tarinierten
oder spielten. Mit Sicherheit ist das heute nicht mehr durchzusetzen
(ich halte es auch nicht für wünschenswert). Aber
dabei wurde mir deutlich, dass wir uns vielmehr dem
_gesamten_ Menschen widmen müssen. Je mehr wir von
unseren Spielern wissen, desto besser können wir sie
unterstützen.

BTW: Ich verbinge mittlerweile fast mein gesamtes
Leben in einem Lehrerhaushalt. Lehrer sagen häufig:
Hilfe! Trainer!

Gruß
Jürgen


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