Die EINSTELLUNG macht’s!
Die richtige Einstellung ist wahrscheinlich das Allerwichtigste am Basketballspiel. Was für eine Einstellung hast Du?
Wenn es läuft, haben wir (fast) alle eine gute Einstellung, wenn wir die Stars des Tages sind und Spiele hoch gewinnen. Aber eine gute Einstellung ist viel mehr als das.
Was machst Du, wenn Dein Team verliert, die Schiedsrichter schlecht sind, Deine Mitspieler Dir den Ball nicht geben, Deine Würfe alle auf den Ring gehen und der Coach Dich für etwas kritisiert, das gar nicht Deine Schuld war? Bist Du auch einer von denen, die dann den Kopf hängen lassen, nicht mehr verteidigen, Coach und Mitspieler anmaulen und mit diesem Alle-sind-Schuld-außer-mir-natürlich-Gesicht lässig über’s Feld schlendern. Dann hast Du nicht die richtige Einstellung!
Eine gute Einstellung ist etwas, das man ganz bewußt haben will: unter Druck ruhig zu bleiben; Mitspieler aufzubauen, auch wenn sie den letzten Mist spielen; immer Höchstleistung von sich selbst zu fordern. Es bedeutet, wirklich die Linie zu berühren – und nicht nur beinahe – wenn der Coach sagt, Du sollst zur Mittellinie und zurück laufen. Spieler mit der richtigen Einstellung prahlen nach dem Spiel nicht damit, wie toll sie gespielt haben, sondern denken über ihre Fehler nach, damit sie beim nächsten Mal noch besser spielen können!
Kannst Du Dir vorstellen, daß Du eine völlig unberechtigte Kritik Deines Coaches einfach herunterschluckst und sie einfach als hilfreiche Erinnerung auffaßt, anstatt Dich aufzuregen und Deine Konzentration zu verlieren? Das können nicht viele Spieler, aber es ist möglich. Spieler mit dieser Einstellung sind etwas besonderes: sie sind ein Glück für jeden Coach, sie sind Supermitspieler und sie helfen erfolgreiche Mannschaften zu formen, denn sie können sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Die anderen sind nur Mitläufer, Dünnbrettbohrer, die gut spielen können, wenn’s gut läuft, und immer dann versagen, wenn’s wirklich drauf ankommt!
Eine gute Einstellung zu zeigen, bedeutet einfach, immer Dein Bestes geben zu wollen, Dich auf Dein Spiel zu konzentrieren, auf die Dinge, die Du tun mußt, um gut zu spielen. Es ist sehr einfach, das aufzuschreiben, aber sehr schwer, es zu verwirklichen.
Kannst Du noch kämpfen und Dich an die ausgegebene Taktik halten, wenn Du außer Atem bist und Deine Beine schwer wie Blei sind? Kannst Du Deine Mitspieler auch noch anfeuern, obwohl Du denkst, daß sie zu ballverliebt oder einfach blind sind? Kannst Du die Kritik Deines Coaches während des Spiels akzeptieren und ihm zuhören, obwohl Du denkst, daß er Unrecht hat? Kannst Du zuhören und denken, daß vielleicht, nur vielleicht, Du Unrecht haben könntest? Gibst Du immer Dein Bestes – oder gibt es tausend Dinge, über die Du Dich so aufregst, daß Du Deine Beherrschung und Deine Konzentration verlierst – und deshalb schlecht spielst? Denk mal drüber nach.
KLEINIGKEITEN
Wenn sich zwischen zwei auf den ersten Blick technisch gleich guten Spielern im Spiel trotzdem ein Klassenunterschied auftut, hat das meistens einen einfachen Grund: der Unterschied liegt in den Kleinigkeiten. Der bessere Spieler hat vielleicht einen etwas längeren ersten Schritt, paßt etwas genauer, stellt einen Block etwas aggressiver oder rollt den Bruchteil einer Sekunde schneller ab. Zentimeter und Zehntelsekunden entscheiden über den Ausgang fast aller Situationen im Basketball. Exaktheit und Perfektion in allen kleinen Dingen machen einen guten Spieler und einen guten Trainer aus. Also maule nicht, wenn Dein Coach zum x-ten Mal Deine Beinarbeit kritisiert – es ist nur zu Deinem Vorteil.
KOPFARBEIT
Basketballspiele zwischen zwei technisch und konditionell gleich starken Mannschaften werden im Kopf entschieden. Konzentration, Cleverness und taktische Disziplin entscheiden dann über ein paar Punkte, die am Ende der Gewinner mehr hat als der Verlierer. Dein Kopf entscheidet über jede Deiner Handlungen. Konzentration auf die richtige Verteidigungsposition oder darauf, den Gegenspieler jedesmal auszublocken, ist zehnmal wichtiger als Sprungkraft oder Schnelligkeit. Bei gleichem KÖNNEN ist das WOLLEN entscheidend. Willst Du jedesmal absinken, zurücksprinten, zum Rebound gehen, den Block hart stellen…? Ein Gewinner läuft nicht unbedingt mehr als ein Verlierer, aber sein GEIST arbeitet mehr. Wenn Du nach einem Korberfolg zwei, drei Schritte zurücktrottest und dann plötzlich umdrehst und den Ball abfängst, den ein unaufmerksamer Einwerfer sorglos zum Aufbauspieler paßt, dann brauchst Du dazu keine besonderen körperlichen Fähigkeiten, nur etwas Grips. Mitdenken, das Verhalten des Gegners vorausahnen, seine Fehler ausnutzen, taktische Vorgaben einhalten, einen sicheren Korbleger machen, anstatt einen wilden Dunking auf den Ring zu hauen, 5 Sekunden vor Schluß nicht auf den Korb zu werfen, wenn man mit einem Punkt führt – das sind Kopffähigkeiten, die einen guten Spieler ausmachen und Spiele gewinnen.
Auf der anderen Seite sind es die Kopffehler, die solche Spiele verlieren, wobei es vier „Todsünden“ im Basketball gibt, die es wert sind, in eigenen Kapiteln behandelt zu werden: schlechte Verteidigung, schlechte Pässe, schlechte Dribblings und schlechte Würfe.