Abgeschickt von Jochen am 07 September, 2001 um 12:33:50
Antwort auf: Abwerbung bei Jugendlichen von Günter am 07 September, 2001 um 09:40:27:
Hallo Günter,
das Problem mit dem Abwerben kenne ich auch. Wenn man in Berlin
Mädchenteams trainiert, dann ist es unvermeidbar ==> irgendwann
ruft ER bei der/den besten Spielerin/-nen an.
Da spielen sich echte Dramen ab, besonders wenn SIE gar nicht
wechseln will, es IHM aber nicht richtig sagt und ER deshalb
immer weiter anruft.
(Gag am Rande: ER ist auch dafür bekannt, dass ER Spielerinnen
bis auf den U-Bahnhof verfolgt um sie dort dann anzuquatschen.
ER hat deshalb viele lustige Spitznamen. Ausserdem sind Spiele
bei IHM die einzigen Spiele, wo wir immer dafür gesorgt haben,
dass unsere Spielerinnen alle gleichzeitig wegfahren, denn ER
spricht keine Gruppen an.)
Und wieder ernst:
Ich halte es nicht für richtig, was in Deinem Fall der andere
Coach macht - aber ich kann es nachvollziehen. Der erste Schritt
zur Abwehr ist eine klare Aussage Deines Spielers ihm gegenüber.
Wenn Du Dich einschaltest, dann besteht die Gefahr, dass er nicht
glaubt, dass es der Wille des Spielers ist, den Du wiedergibst.
Ersatzweise können sich auch die Eltern Deines Spielers einschalten.
Folgt nach der eindeutigen Absage auch nur ein weiterer Anruf, dann
ist die Zeit reif für eine schriftliche Mitteilung der Eltern an den
anderen Coach, in dem diese das weitere Ansprechen des Kindes unter-
sagen. Das Schreiben sollte die Formulierung beinhalten, dass bei
einem Verstoß ein Anwalt beauftragt wird, um beim zuständigen AG eine
Unterlassungsverfügung zu erwirken.
Parallel dazu sollte Dein Verein diese Problematik bei Jugend- und/
oder Verbandstagen ansprechen ==> Ihr seid bestimmt nicht die einzigen,
sie unter so etwas leiden. Bei solchen Veranstaltungen findet sich
schnell eine Mehrheit, die Abwerbung als schädlich ächtet. Allein die
verbandsöffentliche Diskussion schreckt einen Großteil der Abwerber
für die Zukunft ab.
Grüße aus B nach W. :-)
Jochen