Abgeschickt von Bernhard am 31 Maerz, 2002 um 19:08:50
Antwort auf: Re: Faule Mitglieder von Jochen am 21 Februar, 2002 um 19:04:03:
: > Obwohl ich auch immer einer der gutmütigen Trottel _war_, die für andere immer Kampfgericht übernommen
: > haben (bis zu 6mal pro Saison...) kann ich einer Argumentation nicht zustimmen. Fast jeder Verein ist
: > auf die Mitgliederbeiträge angewiesen und somit wird sich die Vereinsführung hüten, nachträglich
: > irgendwelche Sanktionen einzuführen.
: Der Verein kann sich letztlich aussuchen, ob er (vielleicht) Beiträge der wenigen Störer verliert oder
: ob er auf diejenigen verzichten will, die noch mitarbeiten (dann fehlen Beiträge und die Mitarbeit).
: Wenn es hart auf hart kommt, dann muss man sich zum Wohle der Mehrheit von den wenigen trennen.
: Ausserdem kann das Fehlverhalten der wenigen auch Strafen nach sich ziehen, im Ausgangsbeitrag hies es,
: dass Kampfrichter nicht antreten. Wenn es mehrfach eine Strafe wegen fehlendem Kampfrichter gibt, dann
: kostet das mehr als der Beitrag gebracht hat. Das gilt noch deutlicher z.B. für fehlende Schiedsrichter.
: > Den Verlust des Geldes könnten die sich nämlich gar nicht leisten.
: Ich habe mehrere Vereine hinter mir und bin noch in mehreren Mitglied. Keiner von denen ist auf einzelne
: Beiträge angewiesen. Erst recht nicht auf die reduzierten Beiträge von Kindern/Schülern. Letztgenannte
: Gruppe kostet im Regelfall mehr als man durch ihre Beiträge einnimmt (Solidarprinzip innerhalb der Vereine,
: die Erwachsenen zahlen für die Kinder mit).
: > Es kann niemand gezwungen werden, Kampfgericht zu machen oder bei irgendeinem Sommerfest aufzubauen,
: > weil sich dann zu recht auch immer die Frage aufdrängt, wieso ich und nicht jemand anderes.
: Ein Beschluss einer Mitglieder-/Abteilungsversammlung, der Einzelne verpflichtet dürfte in der Tat mit
: großer Wahrscheinlichkeit einer rechtlichen Überprüfung nicht stand halten. Beschlüsse allerdings, die
: alle binden sind problemlos machbar.
: > zB war es bei den Festen bei uns desöfteren so, dass wir als Jugendliche mithelfen mussten, obwohl
: > wir dafür gar nicht zuständig waren.
: Auch das gleicht sich wieder aus. Wenn Ihr älter seid, dann gefällt Euch das Fest und es ist angenehm
: wen andere Vereinsmitglieder die Durchführung durch ihre Arbeitsleistung ermöglichen.
: > Der Grund war, dass die "eingestandenen" Vereinsmitglieder schlichtweg zu faul waren es selbst zu
: > machen, deshalb haben sie die Arbeit auf diejenigen abgewälzt, die sich nicht wehren
: > (wollten bzw. konnten).
: Ich kenne die Umstände des Einzelfalls nicht. Grundsätzlich ist es nicht zu beanstanden, wenn alle
: Abteilungen/Teams eines Vereins sich bei gemeinsamen Vereinsaktivitäten einzubringen haben. Ich
: erwähnte schon einmal, dass sich ein Verein und ein Dienstleistungsunternehmen unterscheiden: Bei
: Letzterem zahlt man für eine bestimmte Leistung und hat einen Anspruch darauf, dass die Leistung
: erbracht wird (dementsprechend hoch sind die Preise). Ein Verein ist völlig anders organisiert,
: da die Beiträge im Regelfall so niedrig wie möglich bemessen sind. Die niedrige Kostenkalkulation
: ist nur dadurch möglich, dass nahezu alle nur erdenkbaren Leistungen durch die Mitglieder erbracht
: werden. Alternativ kann man auch einen Basketballverein nach dem Dienstleistungsprinzip organisieren.
: Die Mitgliedsbeiträge würden sich allerdings vervielfachen!
: bei
Nachdem wir über Jahre die gleiche Erfahrung machen mussten wie manche von Euch, haben wir "Pflicht-Arbeitseinheiten" eingeführt:
jedes Mitglied muss eine bestimmte Anzahl von Einheiten ableisten;
das kann sein: Anschreiben oder Zeitnahme; Pfeifen bei Jugendturnieren; Fahren zu Turnieren ( km-Geld bekommt man bei weiten Fahrten trotzdem ); Kuchen etc.
Die Einheiten werden in Geld umgerechnet und mit dem Jahresbeitrag eingezogen; ein Mitglied führt die Statistik und nach der Saison werden die abgeleisteten Einheiten zurückgezahlt.
Auf diese Weise erreicht man zumindest, dass die "Faulen" mehr zahlen als die anderen - und es hat sich bewährt, um die Beiträge niedriger zu halten.
Dennoch: auch jetzt haben manche viel geleistet, andere gar nichts...