Abgeschickt von Volker am 12 April, 2000 um 21:53:10
Antwort auf: Stretching-Philosophie von Günter am 28 April, 1999 um 17:11:53:
Hi Günter,
es ist sehr interessant, welche Vorschläge hier zum Thema Stretching gemacht werden. Ich bin Sportstudent und schreibe meine Examensarbeit über das Thema: "Dehnen-Wahrheit und (Irr-)glaube". Bei der Literaturrecherche lassen sich zu diesem Thema vielfältige Untersuchungen und vorallem Ergebnisse finden. Der Tenor lautet: Dehnen verbessert die Gelenkreichweite, also die Beweglichkeit. Diese scheint allerdings nur auf die Fähigkeit zurückzuführen zu sein, daß der Muskel sich an den Dehnungsreiz "gewöhnt" hat und daher eine Dehnung zuläßt. Intramuskuläre Veränderungen können in keiner Untersuchung letztendlich nachgewiesen werden. Zum Thema: Verletzungsprophylaxe durch Dehnübungen, können Studien angeführt werden, die das Entstehen von Muskelkater (mikroskopisch kleine Verletzungen innerhalb der Muskelfibrillen) untersuchen. Dabei konnte festgestellt werden, daß statische Dehnnübungen, wie sie auch von vielen Sportlern durchgeführt werden, Muskelkater ähnliche Symptome nicht verhindern können. Ganz im Gegenteil: Durch den statischen Dehnungsreiz kommt es zu Reizung der Z-Scheiben, wie sie bei exentrischer Muskelarbeit auftreten können und so zum Muskelkater führen. Desweiteren muß auf das Bewegungsmuster aufmerksam gemacht werden, welches durch ein statisches Dehnprogramm wiedergegeben wird. Es entspricht nicht annähernd einer, im realen Leben existierenden Bewegungsform, sodaß ein dynamisches Dehnen, soweit es vorsichtig ausgeführt wird, die intramuskuläre Koordination schulen und somit eine verbesserte Beweglichkeit mit sich führen könnte. Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
VOLKER