Abgeschickt von Jens Kaup am 28 April, 1999 um 17:15:12
Antwort auf: Re: Stretching-Philosophie von Raphael am 28 April, 1999 um 17:13:42:
Gott zum Gruße!
Dehnen ist sicher oft nur ein Ritual!
Ich stimme Rapheal zu, daß der eigentlich richtige Zeitpunkt zum Dehnen nach dem Training oder Spiel ist. Denn nach der Belastung sind die Muskeln verkürzt. Ideal wäre, wenn man einen schönen Raum mit Matten und entspannender Musik nach dem Training zur Verfügung hätte.
Zur echten Verbesserung der Beweglichkeit wären wohl reine Dehntrainingseinheiten das beste. Am besten auch mit Entspannungs-Anspannungsdehnübungen. Die 5 Minuten im normalen Training nach dem Aufwäremen bringen da gar nichts.
Dehnen vor der Belastung als Verletzungsprophylaxe wird auch meiner Meinung nach überschätzt. Die schweren Verletzungen sind ja meistens Band- oder gar Sehnenverletzungen. Die kann man eh nicht dehnen. Wie es sich mit Muskelzerrungen o. ä. verhält kann ich nicht berurteilen. Aber das ist wohl eher ein Problem von schlechtem Aufwärmen und Überbelastungen, sprich konditionsmängeln.
Unbedingt wichtig ist sicher das Dehnen, beim Krafttraining, weil sonst extreme Verkürzungen drohen. Allerdings haben viele Kraftübungen auch einen Vorspannungsdehneffekt.
Viele Leichtatleten bevorzugen vor dem Wettkampf Ruckartige Dehnübungen a la Turnvater Jahn, statt statischem Stretchen, um die Muskulatur regelrecht unter Spannung zu setzten. Die Typen sind aber auch andauernd verletzt. Ähnliche Gymnastik macht auch die italienische Frauennationalmannschaft. Aber wahrscheinlich haben die nur die Zeichen der Zeit verpennt. Oder sie sind der Zeit vorraus!
Ich bin mir sicher, daß sich beim Stretching noch vieles ändert!