Abgeschickt von Martin Steger am 28 April, 1999 um 17:24:07
Antwort auf: Re: Stretching-Philosophie von Daniel Wegen am 28 April, 1999 um 17:21:12:
: 1. Nach US-amerikanischen Untersuchungen ist es bewiesen, daß die Spieler in einem Test höher springen konnten wenn sie nicht gestretcht waren!
Absolut richtig. Dazu ein kleiner Test. Ein belibiger Spieler soll so hoch wie möglich an das Brett oder an die Wand springen. Man merke sich die Berührungspunkte. Danach stretscht man diesen Spieler sehr intensiv, besonders die Beinmuskelatur.
Nun läßt man diesen Spieler wiederum an das Brett oder an die Wand springen. Er wird nun die vorherigen Berühungspunkte deutlich !!!! verfehlen. Jedoch unso öfter er es versucht, desto näher wird er an die Punkte kommen und diese sogar überbieten. Wie geht das ?
Die Muskelatur ist durch das Stretching lang geworden. In diesem Zustand kann kein Muskel seine optimale Leistung bringen. Er muß deshalb zunächst wieder in seinen optimalen Zustand gebracht werden.
Nach den neusten Erkenntnissen wird das Stretching in drei Phasen unterteilt.
a) Statisches Dehnen
Das sind die altbekannten Übungen.
b) Dynamisches Dehnen (Wippen)
For Jahren wurde das Wippen als absoluter Fehler beim Dehnen verschrien. Gewippt wird jedoch erst, nachdem sich statisch gedehnt wurde. Erst danach wird gewippt. Es soll die gestreckte und dadurch verlängerte Muskulatur vorbereiten auf das aktive Dehnen. Ohne diesen "Warm-Up" vor dem aktiven Dehnen kann es zu Verletzungen kommen.
c) aktives Dehnen.
Entsprechend der statischen Übung die zB die Unterschenkel dehnte wird nun der Muskel, der durch das Wippen schon etwas in seine optimal Leistungsstellung gebracht wurde, aktiviert. In diesem Beispiel durch Standsprünge aus den Fußgelenken. Nach diesem aktive Dehnen ist der Muskel sofort zu Höchstleistungen bereit.
Auch hier ein Beispiel:
Wer sich gerne Leichtathletikübertagungen ansieht, hat sicherlich bemerkt, daß sich fast alle 100m Sprinter kurz bevor sie sich in den Startblock begeben, einige explosive Sprünge.
Grund: Der Sprint verlangr Schnellkraft. Der Start bedeutet eine sehr große Belastung für die Muskulatur. Um sie beim Start sofort und ohne Verletzungsrisiko zu belasten, werden die Muskeln durch die Sprünge in die optimalste Leistung gebracht.
: 2. Basketball ist eine Sportart mit schnellkräftigen/maximalkräftigen Bewegungselementen! (Also ist es Unsinn mehr als 10 sec. zu dehnen.)
Dem kann ich nur Zustimmen. Das steht auch in jedem Buch über das Dehnen neueren Datums.
: Mein Vorschlag zum Dehnen in jeder Trainingseinheit:
: 1. allgemeiner Warm-up
: 2. kurze Technik-Drills
: 3. Stretching (ca. 10 sec. halten) + Kräftigungsübungen
Davor muß gewarnt werden.
Hier besteht die Gefahr, daß nach dem statischen Dehnen die Muskulatur noch zu lang ist und damit nicht richtig belastbar. Sind die Kraftübungen zu intensiv können sich leicht Risse in der Muskulatur bilden, bzw es kommt zu Verletzungen. Deshalb erst das dynamische, aktive Dehnen, danach die Kraftübungen.
: 4. aktuelle Trainingsinhalte
: 5. Cool-Down (Auslaufen)
: 6. Stretching (ca. 20-30 sec. halten)
: Mit diesem Schema ist gewährleistet, daß die Muskulatur/Sehnen/Bänder der Spieler
: gut vorbereitet(1. - 3.) sind
Leider eben nicht. Verletzungsgefahr !!!!!!!!!!!!
und gut nachbereitet (5. - 6.) werden.
Dies ist nach meiner Auffassung ist wiederum absolut richtig.
: Desweiteren halte ich es für wichtig, mit dem Stretchen auch Kräftigungsübungen
: direkt zu verbinden (3.), da so der momentane Status der Muskulatur voll ausgenutzt wird.
Falsch. Siehe oben, der Muskel ist nicht leistungsbereit.
: Weiter ist es besonderes wichtig einen Cool-Down durchzuführen. Ich denke dies wird oft
: aus Zeitgründen vernachlässigt (ist mir auch schon passiert) - aber immer dran denken!
: Durch den Cool-Down (5.) ist nämlich sichergestellt, daß bestimmte Stoffwechsel- und Abfallprodukte,
: die sich im Körper angesammelt haben möglichst direkt (und so auch einfach) abtransportiert
: werden. Das abschließende (nochmalige) Stretching (6.) dient eigentlich lediglich der
: Schulung der Beweglichkeit und beugt möglichen Kontrakturen vor.
Dem kann ich nur zustimmen.