Re: Athletiktest D-Jugend


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Abgeschickt von Martin Steger am 11 Mai, 1999 um 01:34:49

Antwort auf: Athletiktest D-Jugend von Günter am 06 Mai, 1999 um 00:48:37:

: Bei den Hessenmeisterschaften der D-Jugend wird ein "Athletiktest" verlangt (Passweite, Standweitsprung, Linienpendel, Seilspringen, Dribbling mit 2 Bällen), der zu 50% in die Wertung eingeht.
:Ziel soll sein, die Coaches zu mehr Athletiktraining und Grundausbildung in der D-Jugend zu motivieren (auch Center sollen dribbeln lernen).

Die Intension, das BB-Coaches ihre knappe Trainingszeit für eine bessere athletische Ausbildung ihrer Spieler verwenden, kann man nur zustimmen. Aus meiner neunjährigen Trainingstätigkeit im Jugendbereich heraus, kann ich sagen, daß die besseren Athleten später in der Regel auch die besseren Basketballspieler sind. Deshalb sollte man gerade im D-Jugendbereich so wenig Taktik wie möglich trainieren.

Sinnvoller ist es, ein Training mit vielen athletischen und motorischen Elementen zu gestallten. Dadurch wird das Training auch abwechslungsreicher und somit auch interessanter.

Dazu zählen Laufschule, KS-Übungen, Kraftübuungen mit dem eigenen Körper(Sprungkraft), Seilspringen, Treppenlaufen, und andere koordinativen Übungen. Ballhandling mit zwei Bällen usw gehört auch dazu. Statt Taktik sollte man viel 1-1, 2-2 und 3-3 trainieren. Dazu müssen in intensiver und breiter Form die Grundtechniken im Werfen(Lay-Ups, usw.), in der Defense, im Passen usw. geübt werden.

Natürlich kann man wenn man viel Zeit in die Taktik steckt, damit sehr erfolgreich Spielen. Kurzfristig auf jeden Fall, aber langfristig wird man mit einer mangelnden athletische Ausbildung nicht weit kommen. Gerade im Mini oder D-Jugend Alter sind die Kinder in einer motorischen Entwicklungs- und Lernphase, in der sie am einfachsten und am leichtesten ihren Bewegungsapparat entwickeln können.

Ich halte deshalb die Einführung des Atheltiktestes in Hessen für den D-Jugendbereich für sinnvoll. Auch wenn es einige Spieler "nervt" im Training mal wieder nicht zu "zocken", sondern nur "blöd" herumzuwerfen. Mein Job ist es deshalb Athletikübungen zu finden, die den Mädels oder Jungs auch noch Spaß machen.

Früher habe ich selber nicht so sehr auf eine atheltische Ausbildung geachtet. Unter anderem dieser Test, hat mich dazu gebracht mein Training umzustellen. Ich habe auch bemerkt, daß ein motorisch trainierter Spieler leichter Moves wie einen "Spin-Move, Reverse Lay-Up, usw." erlernen kann als jemand der eine schlechtere Motorik hat.

Ich habe für diese These auch noch ein anderes Beispiel. So habe ich in meiner D-Jugend vier Spieler, die ohne Probleme, d.h. mit einer sauberen Wurftechnik(Unsauber kann jeder einen Dreiere treffen)und einem großen Ball, Dreier werden können. Zum Teil auch 1 bis 2 Meter hinter der Dreierlinie. Nein ich bin kein Wundertrainer. Auch sind die Spieler keine Jahrhunderttalente. Wir werfen im Schußtraining auch nicht 100 Dreier. Nein durch gezieltes Kraftraining mit dem eigenen Körper (Liegestütz usw.) haben sie einfach genug Kraft, um schon in diesem Alter von weiter werfen zu können. Darunter sind auch kleine Spieler, die in der Regel in diesem Alter noch nicht von so weit werfen können. Eine andere Frage ist es, ob es sinnvoll ist in der D-Jugend Dreier zu werfen, da man mit Korbleger eine höhere Trefferquote erzielt und damit effektiver und erfolgreicher spielen kann. Wie gesagt Kurzfristig sicherlich, aber in ein paar Jahren...?

Deshalb, Ich sage Ja zum hessischen Athletiktest. Auf einem anderen Blatt steht, ob die einzelne Gewichtung der Tests (Ihre Punktezahl) sinnvoll ist. Gerade das Seilspringen scheint mir ein wenig überbewertet. Aber dies ist wieder eine andere Diskussion.


Grüße Martin


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